5 Schritte zur erfolgreichen Initiativbewerbung

Eine Initiativbewerbung ist in vielen Fällen der richtige Schritt für die nächste Karriere-Stufe. Angenommen, Sie wollen hier, in der Region Stuttgart, bleiben. Oder Sie haben die Region Stuttgart aus persönlichen Gründen zur Wahlheimat auserkoren und wollen zuziehen. Dann gibt es für Sie höchstwahrscheinlich den richtigen Job in der Gegend, in einer wirtschaftlich stark aufgestellten Region mit 2,7 Millionen Einwohnen. Nur, wo? Nicht immer sind die passenden Stellen ausgeschrieben. Eine Untersuchung des IAB ergab, dass rund 10 Prozent der Stellen über Initiativbewerber besetzt werden. Eine Anleitung in fünf Schritten.

Recherchieren Sie mögliche Arbeitgeber

Nutzen Sie dazu beispielsweise Branchenverzeichnisse wie www.gelbeseiten.de. Oder Sie besuchen www.stuttgart.de (oder dasselbe mit Ihrem Wunschort) und suchen dort die Unterseite mit Wirtschaft / Branchenverzeichnis. Häufig führen direkte Links zu den Firmen. Die Seiten sind allerdings immer unterschiedlich angelegt und sortiert. Nutzen Sie Firmenverzeichnisse wie www.wer-zu-wem.de. Fahren Sie durch Industriegebiete oder bummeln Sie durch die Stadt (je nachdem, wo Ihr Arbeitgeber eher liegt) und notieren Sie sich Firmennamen. Vielleicht treten Sie auch ein und bitten  z.B. am Empfang eines Unternehmens um eine Visitenkarte.

Besuchen Sie die Webseite der Unternehmen

Lesen Sie Seiten wie “wir über uns” bzw. “Philosophie” bzw. “Unternehmensgeschichte”. Dann klicken Sie auf “Jobs” oder “Karriere” bzw. “career”. Diese Seiten sind manchmal auf der obersten Ebene zu finden, häufig aber auch eine Ebene darunter – bei “Unternehmen” bzw. “wir über uns”, manchmal bei “aktuell”. Forschen Sie nun nach ausgeschriebenen Stellen. Vielleicht ist der passende Job schon hier inseriert? Recherchieren Sie andernfalls, ob das Unternehmen etwas zu Initiativbewerbungen schreibt.

Rufen Sie das Unternehmen an

Rufen Sie dann das Unternehmen an und verlangen Sie die Personalabteilung. Bei Kleinunternehmen sagen Sie “Ich möchte gerne jemand sprechen, der für Personalangelegenheiten zuständig ist.” Wenn Sie durchgestellt werden, ist alles gut.

Wie aber reagieren Sie auf ein unwirsches “Worum geht es? Möchten Sie sich bewerben?” Sagen Sie etwa “Es geht um eine Nachfrage zu den ausgeschriebenen Stellen”. Sagen Sie nicht, dass Sie sich bewerben wollen – das wissen Sie ja noch gar nicht genau! (… außerdem könnte das Gespräch dann ziemlich schnell beendet sein – “Wir suchen niemand”- und tschüss …).

Sprechen Sie mit Chef / Personalabteilung

Nennen Sie (nach Gruß und Namen) als erstes kurz Ihre Qualifikation. Ihr Gesprächspartner soll sofort mitbekommen, dass Sie eine (grundsätzlich begehrte) Fachkraft sind. Als nächstes erwähnen Sie den Grund Ihres Anrufs (Arbeitssuche / gewünschte berufliche Veränderung etc.). Dann kommen Sie auf Ihre Recherche zu sprechen (“… habe bereits nach geeigneten Stellen auf Ihrer Website gesucht…”). Schließen Sie Ihre kurze Rede mit einer offenen Frage ab (z.B. “Inwiefern ist mein Profil interessant für Sie?”). Danach geht es für Sie darum, den fürs Unternehmen interessantesten Teil Ihres Profils heraus zu finden und ferner einen Namen / eine Zielperson für die Bewerbung zu erfahren. Fragen Sie gegebenenfalls nach der Schreibweise des Namens.

Hilfreich ist, wenn Sie zuvor schon auf der Webseite nach möglichen Adressaten gesucht und sich diese notiert haben. Sie erkennen dann den Namen sofort, wenn er genannt wird, auch bei einer etwas anderen Aussprache, als Sie es erwartet haben. Und Sie müssen nicht extra nach der Schreibweise fragen.

Schreiben Sie eine passgenaue Bewerbung

Nun machen Sie zügig Ihre Initiativbewerbung fertig. Insbesondere das Anschreiben sollte individuell abgeändert werden. Wichtig: Richten Sie die Bewerbung gezielt an eine Person (wenn möglich, d.h. wenn Ihnen ein Name gegeben wurde). Nehmen Sie auf das Telefonat Bezug. Nennen Sie im ersten Abschnitt auch nochmals die Gründe, warum Sie gerade bei diesem Unternehmen arbeiten wollen.

Beschreiben Sie Ihre Kompetenzen und zwar besonders dort, wo sie laut Telefonat nachgefragt werden. Konkret: Sie haben  beispielsweise sowohl im Innen- als auch im Außendienst Erfahrung? Laut Aussage der Personalabteilung im Telefongespräch ist derzeit eher im Innendienst etwas frei? Dann betonen Sie diese Kompetenzen.

Fassen Sie telefonisch nach

Da Ihre Initiativbewerbung nun in die laufende Post eines bestimmten Mitarbeiters kommt, können Sie bereits fünf Werktage später telefonisch nachfassen. Wenn es auf Seiten des Unternehmens dringend und konkret klang, sogar früher.

Natürlich dürfen Sie trotzdem nicht erwarten, dass die Bewerbung schon gesichtet wurde. Auf keinen Fall erlauben Sie es sich bitte, ungeduldig zu drängeln. Formulieren Sie höflich: „Sind Sie schon dazu gekommen, meine Bewerbung anzusehen? Brauchen Sie noch weitere Informationen von mir?“ Ziel Ihres Telefonats ist es, eine Einschätzung zu erhalten, wie positiv man Ihrer Bewerbung gegenüber steht. Vor allem aber versuchen Sie, einen Termin zu erfragen, wann Sie wieder nachhaken können.

Diesen Termin notieren Sie sich. Dann rufen Sie pünktlich wieder an (“Wir hatten im Dezember über xy gesprochen und angedacht, im Januar wieder zu telefonieren…”). Seien Sie wieder erwartungslos und freundlich! Falls noch nichts entschieden ist, bitten Sie wieder um eine Einschätzung, wann Sie etwa wieder nachhören können etc..

Sie merken: Dieses Vorgehen hat nichts mit einer anonymen Massenbewerbung zu tun. Deshalb führt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Erfolg. Sie sind nicht darauf angewiesen, ausgeschriebene Stellen zu akzeptieren, sondern organisieren sich Ihre Wunschstelle am Wunschort in der Region Stuttgart – ganz im Sinne der Kwerkarriere.

 

Ein eher auf Menge zielendes Verfahren der Initiativbewerbung wird hier beschrieben.

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