Weiterbildung: Wiedereinsteigerinnen auf Bewährungsprobe

Waren Sie längere Zeit zu Hause? Oder haben Sie zwar gearbeitet, aber zehn Jahre im selben Job? Dann gibt es ein probates Mittel, Ihr berufliches Selbstbewusstsein aufzurüsten: Eine längere Weiterbildung.

Berufliche Selbstzweifel nach der Elternzeit

Ein Beispiel: Eine Freundin, nennen wir sie Beate, hat eine Ausbildung mit sehr gut abgeschlossen und danach ein Studium – ebenfalls mit einer Note im Einserbereich. Dann bekam sie zwei Kinder und blieb vier Jahre zu Hause. Obwohl sie keinen Grund dazu gehabt hätte, sank in dieser Familienphase ihr berufliches Selbstbewusstsein. Fragen beschäftigten sie, darunter die Klassiker: “Was kann ich noch?”, “Wozu braucht man mich?”, “Wie schaffe ich den Wiedereinstieg?”. Dann passierte das, was ich Ihnen ans Herz legen will: Beate besuchte eine längere Weiterbildung.

Crash-Kurs fürs Selbstbewusstsein

In der Gruppe erlernte sie Büroanwendungen, Projektmanagement und verbesserte ihre Fremdsprachen-Kenntnisse. Nach und nach erlebte sie wieder, wie gut sie vorgegebene Aufgaben alleine oder im Team lösen konnte. Sie merkte nicht nur, dass sie lernfähig ist, sondern auch, dass es andere nicht immer im vergleichbaren Maß sind. Ihre verschiedenen Partner bei Projektaufgaben zusammen zu bringen und ergebnisorientiert zu moderieren erlebte sie als sehr positiv. Am Ende hatte sie nicht nur beruflich nutzbare Fähigkeiten erworben, sondern auch viel Selbstbewusstsein getankt.

Weiterbildung mit 45

Von Natur aus neigte Beate keineswegs dazu, sich schwach oder unfähig zu fühlen. Dennoch hatte die Beschäftigung mit Kinderbrei und Erziehungsfragen ihr berufliches Standing gedrückt und sie verlor an Zutrauen zu ihren Fähigkeiten. Das geht fast allen Müttern so. Aber auch ein Mitarbeiter, der schlicht seinen Job gemacht hat, aber immer in derselben Firma unter ähnlichen Rahmenbedingungen, traut sich häufig wenig zu. Er ist vielleicht nicht wie Beate um die 30, sondern eher Mitte 40. In beiden Fällen hilft eine längere Weiterbildung.

Der Skepsis der Chefs begegnen

Mit einer solchen Weiterbildung bauen Sie Kompetenzen auf und erleben sich als handlungsorientiert, zielgerichtet und lernfähig. Ein weiterer Vorteil: Sie dokumentieren nach außen, dass Sie lernbereit und flexibel sind. Besonders aufwendigere Weiterbildungen, die mit einer – möglichst anspruchsvollen – Prüfung abschließen, dokumentieren das eindrucksvoll. Jetzt werden Personalabteilungen Ihre Bewerbung genau so lesen: Statt einen Typen, der “wahrscheinlich eingerostet” ist, gewinnen sie Respekt: “alle Achtung, anspruchsvolle Weiterbildung!”

Am biologischen Alter können Sie nichts schrauben. An Ihrem äußeren Erscheinungsbild und ihrer persönlichen Fitness schon. Und dazu gehört in allen beruflichen Belangen ganz wesentlich der Lebenslauf und wie Sie ihn gestalten.

Wenn Sie diesen Beitrag als Mutmacher gelesen haben, sich auf eine längere Weiterbildung einzulassen, dann haben Sie mein Anliegen genau richtig verstanden. Wählen Sie das Richtige aus und gehen Sie es an!

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